Schwimmen

Technik und Training

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1. Brustschwimmen

Wasserfassen: in ca. 15-20 cm Tiefe, diagonal gestellte Handflächen, fließender Druck nach unten außen, Ausatmen aus Nase und Mund
Zugphase: Hände ziehen nach seitlich unten hinten, Ellbogen hoch, Kopf bleibt in Verlängerung des Rumpfes, weiteres Ausatmen
Druckphase: hoher Ellbogen, Hände und Unterarme kreisförmig nach innen, Oberkörper kommt hoch, Einatmen, kein Stopp, Anziehen der Beine beginnt
Streckphase I: Füße ausgedreht, Beginn der Schwunggrätsche, Handflächen nach unten, Kopf senken, Ausatmen beginnt, Arme fließend nach vorne strecken
Streckphase II: Beine schließen, Arme nahzu völlig gestreckt, kontinuierliches Ausatmen
Gleitphase: Körper ist stromlinienförmig gestreckt, neuer Armzug beginnt erst, wenn der Vortrieb durch den Beinschub nachlässt

2. Kraulschwimmen

Wasserfassen: Hand vor Ellbogen im Wasser, Arm nach vorne strecken, Beugen der Hand, Fühlen des Wasserwiderstandes, Hand "greift" das Wasser, der Körper "rollt", Ausatmen durch Mund und Nase
Zugphase: hoher Ellbogen, Hand und Unterarm ziehen bogenförmig nach unten-innen Richtung Körperlängsachse, Winkel im Ellbogen max. 90 Grad, Körper "rollt", Ausatmen durch Mund und Nase
Druckphase: aus der starken Ellbogenbeugung wird die Hand kräftig nach hinten Richtung Oberschenkel gedrückt, die Bewegungsgeschwindigkeit nimmt kontinuierlich zu, Ausatmen durch Mund und Nase
Schwungphase: mit hohem Ellbogen wird der Arm parallel zur Körperlängsachse kraftsparend nach vorne geschwungen, das Einatmen wird durch die Rollbewegung begünstigt
Ende der Überwasserphase: Übergang zum nächsten Wasserfassen, möglichst schwunghaftes, widerstandsarmes Eintauchen

3. Rückenschwimmen

Wasserfassen: in ca. 25-40 cm Tiefe, Hand taucht mit kleinem Finger zuerst ein, Hand klappt zur Seite, Körper rollt, der Schwimmer "greift" das Wasser
Zugphase: Beugung und Drehung im Ellbogengelenk, Abdruckfläche von Hand und Unterarm senkrecht zur Bewegungsrichtung, Hand überholt Ellbogen
Beginn Druckphase: sobald die Hand an der Schulter vorbei ist, werden Hand und Unterarm energisch zur Ellbogenstreckung gebracht
Ende Druckphase: Mit einer Klappbewegung der Hand nach unten in Richtung Beckenboden wird die Druckphase kraftvoll beendet. Der Körper rollt.

4. Delfinschwimmen

Eintauchen der Arme und Abwärtsschlag (Peitschenschlag oder Kick) der Beine, Wasserfassen mit fast gestreckten Armen
Abtauchen des Oberkörpers und Zugbewegung der Arme unter den Körper, hoher Ellbogen, Ausatmen durch Mund und Nase
Übergang von der Zugphase zur Druckphase, Ausatmen durch Mund und Nase
Druckphase der Arme und Abwärtsschlag der Beine; Restluft wird am Ende der Druckphase kurz vor Beginn der Einatmung kräftig ausgestoßen
Beginn der Schwungphase und Einatmung
Eintauchen des Kopfes während der Schwungphase

5. Startkommando und Startsprung beim Brust-, Kraul-, und Delfinschwimmen

6. Startkommando und Start beim Rückenschwimmen

Langgezogener Pfiff. Füße in Schrittstellung an der Wand, Hände am Griff"Auf die plätze!" Arme beugen, zum Block ziehen, Vorspannung aufbauenKurzer Pfiff oder Schuß. Spannung lösen, Arme explosiv nach außen hinten, kräftiger Beinabdruck


7. Die Wenden

Die Kippwende (Brust- und Delfinschwimmen Die Saltowende (Freistil-, Kraulschwimmen) Die Rückenwende (Rückenschwimmen)
Beide Hände berühren gleichzeitig die Wand (Abb. 80.4), 90-Grad-Drehung um die Längsachse, eine Hand bewegt sich zur Körper Seite (Abb. 80.5), 180-Grad-Drehung um die Tiefenachse (Abb, 80.5 und 80.6), die zweite Hand verlässt die Wand, beide Hände werden über den Kopf geführt (Abb. 80.7), 90-Grad-Drehung um die Längsachse mit kräftigem Abstoß von der Wand (Abb. 80.8) Ca. 1 m vor der Wand bleibt eine Hand nach der Druckphase am Oberschenkel (Abb. 80.9), die andere beendet noch Zug- und Druckphase, während der Körper über den Kopf gesteuert eingerollt wird, 180-Grad-Drehung um die Querachse (Abb. 80.10 und 80.11), mit dem Schwingen der Beine über Wasser an die Wand erfolgt eine 90-Grad-Drehung um die Längsachse (Abb. 80.11), beide Arme werden über den Kopf nach vorne gestreckt (Abb. 80.12), mit dem Abstoß von der Wand erfolgt eine weitere 90-Grad-Drehung um die Längsachse in die Bauchlage (Abb. 80.13) Ca. 1 m vor der Wand wird die Rollbewegung durch den Arm in der Schwungphase weiter gedreht, so dass der Körper in die Bauchlage kommt, 180-Grad-Drehung um die Längsachse (Abb. 80.14), nun wird der Körper über den Kopf gesteuert und mit einem Armzug eingerollt, mit dem Schwingen der Beine über Wasser an die Wand erfolgt eine 180-Grad-Drehung um die Querachse (Abb. 80.15 bis 80.17), beide Arme werden über den Kopf nach vorne gestreckt, der Abstoß von der Wand erfolgt in Rückenlage (Abb. 80.18)

8. Das Schwimmtraining

a) Training der aeroben Ausdauer
Dauerschwimmen: 400 m - 5000 m, gleichmäßige Geschwindigkeit, alle Techniken, auch getrennte Arm-, Beinbewegung, überlange Strecken in Kraul, Pulswerte zwischen 130 und 160 Schlägen/Minute; Fahrtspiel: 400 m - 2000 m, wechselnde Geschwindigkeit in allen Techniken ohne Delfin, Verhältnis von ruhigem zu schnellerem Schwimmen 4 : 1, Pulswerte zwischen 130 und 170 Schlägen/ Minute; Extensives Intervalltraining: z. B. 10 x 50 m, 20 x 25 m, 10 x 100 m, 10 x 200 m, 20 x 100 m usw., Pause nach jeder Einzelstrecke bis der Puls auf 120 Schläge/ Minute zurück ist (- lohnende Pause), Pulswerte nach jeder Belastung bei ca. 160 Schlägen/Minute

b) Training der Kraftausdauer
Schwimmen gegen Widerstände: z. B. mit Paddles, Gummiseil, Gegenstromanlage usw., Training im Kraftraum: z. B. an schwimmspezifischen Kraft-Zug-Maschinen, an Kraft-Maschinen oder mit Hanteln, bei geringeren oder mittleren Gewichten mit mehr als 20 Wiederholungen pro Übung und 2 - 3 Sätzen

c) Schnelligkeitstraining
Verbesserung der schwimmerischen Grundschnelligkeit (= die größtmögliche Geschwindigkeit, in der man 7 - 12 s lang schwimmen kann): Intervalltraining mit Strecken von 15 - 25 m, z. B. 10 x 15 m Pause bis der Puls